Entwicklungsprognosen / Modellierung

Entwicklungsprognosen der Wasser- bzw. Gewässerbeschaffenheit sind ein wichtiger Teil von Machbarkeitsstudien sowie Risiko- bzw. Erfolgsabschätzungen. Insbesondere stehende Gewässer reagieren auf äußere Einflüsse häufig langsam und über sehr komplexe Wirkmechanismen. Daher ist es oft nicht ohne weiteres erkennbar, wie und vor allem in welchen Zeiträumen sich derartige Einflüsse, wie z.B. Sanierungsmaßnahmen im Einzugsgebiet stehender Gewässer oder strukturelle Umgestaltung fließender Gewässer auswirken. Hier können wir mit unserer fachlichen Erfahrung und nicht zuletzt mit Hilfe von Modellen wichtige Erkenntnisse gewinnen.
Für die Beschaffenheitsprognose verschiedener stehender Gewässer haben wir bereits mehrfach erfolgreich das Modell „SALMO“ eingesetzt. Das dynamische Gewässermodell „SALMO“ wurde zur Bewertung und Prognose der Wassergüteentwicklung vorrangig von Talsperren und Seen im Bereich Hydrobiologie der Technischen Universität Dresden, Herrn Professor Dr. J. Benndorf und seinen Mitarbeitern entwickelt und bereits seit einigen Jahren national und international erfolgreich angewendet. In den vergangenen Jahren wurde das Modell nochmals deutlich erweitert und verbessert, so dass gegenwärtig die wichtigsten biologischen, chemischen und physikalischen Prozesse in stehenden und schwach durchflossenen Gewässern berücksichtigt werden. Das komplexe Verhalten wichtiger Ökosystemkomponenten (Phytoplankton, Zooplankton, Nährstoffe u.a.) eines derartigen Ökosystems kann mit diesem Modell nachvollziehbar simuliert werden. Dabei wurde besonderen Wert auf den kausalanalytischen Charakter des Modells gelegt, der auf der genauen Untersuchung der einzelnen Umsatzprozesse und Wechselwirkungen beruht. Im Umkehrschluss lassen sich so aus den Reaktionen des Gesamtsystems auch Schussfolgerungen bezüglich Veränderungen in Teilprozessen des Ökosystems ziehen.
Das Modell „SALMO“ wurde im Rahmen der Prognose (TS Leibis/Lichte) und Sanierung (TS Bleiloch) sowie am Cospudener und Kulkwitzer See zur Aufklärung seeinterner Wechselwirkungen und der Wirkungsabschätzung von Sanierungsmaßnahmen erfolgreich eingesetzt.