Embryo Stage Test

Der Fischeitest ist ein ökotoxikologischer Test, bei dem die befruchteten Eier des Zebrabärblings (Danio rerio) als Testgrundlage verwendet werden. Zebrabärblinge stammen ursprünglich aus stehenden und fließenden Gewässern Südasiens und produzieren ganzjährig nichtklebende, transparente Eier. Innerhalb der Klasse der Knochenfische (Osteichthyes) gehört er zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae).

Als Mortalitätskriterium gelten der Tod der Embryonen und definierte Störungen der Embryonalentwicklung, die früher oder später zum Tod führen würden, wie fehlender Herzschlag, fehlende Körpersegmente (Somiten) oder eine generell stark verlangsamte Entwicklung.

Der Test wird in Multiwell-Platten durchgeführt, wobei jede Kammer mit einem befruchteten Ei bestückt wird. Nach 48 Stunden erfolgt die mikroskopische Auswertung, wobei neben der Koagulation der Eier, was mit dem Absterben des Embryos verbunden ist, auch die anderen oben genannten Merkmale registriert und bewertet werden.

Der Fischeitest ist ein Beispiel für die ständige Weiterentwicklung und Optimierung der ökotoxikologischen Untersuchungsmethoden. Deutlich wird dies an der am 01.01.2005 in Kraft getretenen Änderung des sächsischen Abwasserabgabengesetztes, in welcher der Fischtest zur Ermittlung der Giftigkeit von Abwässern vom Fischeitest ersetzt wurde. Hauptgrund für diese Gesetzesänderung ist, dass der Fischeitest im Gegensatz zum Fischtest nicht als Tierversuch, sondern als “suborganismischer” Test gilt, da das Zentralnervensystem der Fischembryonen zur Versuchszeit noch nicht voll entwickelt ist.

Die in der Richtlinie vorgegebene Expositionszeit der Eier im Testmedium erstreckt sich über das Embryonalstadium (von der Befruchtung bis zum Schlupf) der Zebrafische. Während dieser Zeit laufen sensible Wachstums- und Entwicklungsprozesse ab, die sehr empfindlich auf Schadstoffe im umgebenden Wasser reagieren. Veränderungen der Wasserqualität wirken sich deshalb auf die frühen Lebensstadien von Fischen meist drastischer als auf adulte oder selbst Jungfische aus.

Ein Vorteil des Fischeitestes ist es weiterhin, dass neben akuten Mortalitätskriterien auch teratogene (fruchtschädigende) Wirkungen einer Testsubstanz beobachtet werden können, wie z.B., nachfolgende Abbildung belegt, bei der infolge der Substanzeinwirkung eine starke Wirbelsäulenverkrümmung zu beobachten war.