Erfassungen / Kartierungen / Strukturgüte

Die fachliche Qualifikation und technische Ausstattung ermöglicht uns die Durchführung verschiedenster Arten von biologischen Bestandserfassungen oder Verbreitungskartierungen. Insbesondere bei der Untersuchung der Bestandssituation von höheren Wasserpflanzen (Makrophyten) kommen Methoden der Kartierung zur Anwendung. In stehenden Gewässern werden dazu häufig Transekte quer zur Uferlinie mittels Boot und Makrophytenrechen beprobt. Bei hohen Anforderungen an die Untersuchung können auch Tauchkartierungen durchgeführt werden.
Eine häufig angewandte Methode stellt die Erfassung und Kartierung von Gewässerstrukturen dar, deren Ergebnisse sich in der Gewässerstrukturgütekarte wieder finden. Die Gewässerstruktur beschreibt die morphologische Ausprägung von Gewässer, Ufer und Auenbereich. Es werden dabei auch Störstellen, Verbau, Vegetation und Biotoptypen erfasst und bewertet. Die Gewässerstruktur hat wesentlichen Einfluss auf die Artenvielfalt und Selbstreinigungskraft des Gewässers sowie das Vorhandensein von Rückzugsgebieten (für Fische und weitere Gewässerlebewesen) bei Extremereignissen wie Hochwasser und Niedrigwasser. Eine große, naturnahe Strukturvielfalt ist insbesondere eine wichtige Grundlage für den natürlichen Erhalt eines gewässerspezifischen Fischbestandes.
Die Kartierung der Gewässerstrukturgüte erfolgt gemäß LAWA (2000) für kleine und mittelgroße Fließgewässer, nach LAWA Übersichtsverfahren (1999) für große Gewässer bzw. je nach Aufgabenstellung nach erweiterten, abgewandelten Kartierprotokollen (z.B. LANUV, 2012). Eine erweiterte Variante der Strukturgütekartierung mit exakter Erfassung von Störstellen ist z.B. eine gute Grundlage für Pflege- und Entwicklungspläne, deren Maßnahmekatalog auf eine Verminderung der Störstellen abzielt. Bei der Strukturgütekartierung werden durch die Erfassung der Umfeldnutzung auch diffuse Stoffeintragspfade erkannt. Aus diffusen Quellen (insbesondere aus Ackerland und Entwässerungsanlagen) eingetragene Feinsedimente und Nährstoffe sind mittlerweile vielerorts die dominante Belastungsquelle für Fließgewässer.
Methoden:
LAWA (2000): Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesrepublik Deutschland – Verfahren für kleine und mittelgroße Fließgewässer, Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Hrsg., Berlin: Kulturbuchverlag;
LAWA(1999): Gewässerstrukturgütekartierung Bundesrepublik Deutschland – Übersichtsverfahren, Entwurf des LAWA-AK „Gewässerstrukturgütekarte Bundesrepublik Deutschland“, Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), Hrsg., vom 26.01.1999.
LANUV (2012): Gewässerstruktur in Nordrhein-Westfalen – Kartieranleitung für die kleinen bis großen Fließgewässer, LANUV-Arbeitsblatt 18, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) Hrsg., 2012