Trinkwasser / Badewasser

Die Trink- und Badewasseranalytik erfolgt in der Regel nach genormten Verfahren, die in den einschlägigen Verordnungen und Normen benannt sind (TrinkwV, DIN, EG-Richtlinie). Die wesentlichen, dabei zu analysierenden Parameter sind identisch, doch sind im Trinkwasser in der Regel deutlich geringere Bakterienzahlen vorhanden, als im Oberflächenwasser oder gar im Abwasser. Deshalb werden bei der Trinkwasseranalytik zumeist größere Wassermengen (i.d.R. 100 ml) über ein Membranfilter eingeengt und dann auf dem Nährboden inkubiert. Bei größeren Bakterienzahlen im Oberflächen- oder Abwasser wird die so genannte MPN-Methode (Most Probable Number) angewendet, bei der über Verdünnungsreihen und statistische Auswertung die „wahrscheinlichste Anzahl“ der jeweiligen Mikroorganismen bestimmt wird.
Neben der Koloniezahl, die bei zwei verschiedenen Temperaturen (22 °C und 36 °C) bestimmt wird, sind es vor allem Escherichia coli und coliforme Bakterien, Enterokokken und Pseudomonas aeruginosa, die als Standardparameter im Trinkwasser untersucht werden und die in 100 ml nicht enthalten sein dürfen. Clostridium perfringens ist ein Bakterium, welches Verunreinigungen aus Oberflächenwasser und Boden anzeigt und die Qualität der Wasseraufbereitung aus Talsperren und Flüssen charakterisiert. Dieses muss nur bei Trinkwässern entsprechender Herkunft analysiert werden.
Eine besondere Bedeutung erlangten in den vergangenen Jahren die Legionellen, die sich in Warmwassersystemen entwickeln können und eine echte Gesundheitsgefahr darstellen. Seit 2013 müssen alle öffentlichen und gewerblich genutzten Warmwassersysteme ab einer bestimmten Größe regelmäßig auf Legionellen hin untersucht werden.