Leichte biologische Abbaubarkeit

Die leichte bzw. vollständige (ready) biologische Abbaubarkeit wird mit sehr geringen Mengen an Mikroorganismen geprüft. Hierfür kommen in erster Linie folgende Testverfahren zum Einsatz:

  • Manometrischer Respirationstest

Dieser Test nach OECD 301F wird in speziellen Testflaschen durchgeführt, die mit Druckmessköpfen verschlossenen sind. In den Flaschen befindet sich ein definierter Gasraum oberhalb der Wasserphase. Zusätzlich wird ein Kohlendioxid adsorbierendes Mittel (z.B. Natriumhydroxid) in einem speziellen Gefäß in die Testflasche gegeben. Im Verlauf des Testes entsteht so durch den Sauerstoffverbrauch ein Unterdruck, der durch die aufgesetzten Manometerköpfe aufgezeichnet wird. Der Druckabfall repräsentiert damit den biologischen Abbau. Dieser Test eignet sich sowohl für flüchtige als auch für unlösliche Substanzen. Aufgrund der geringen Startbiomasse an abbauenden Organismen können Adsorptionsprozesse vernachlässigt werden.

  • Closed Bottle Test

Dieser Test nach DIN EN ISO 10707 oder OECD 301D wird ebenso wie der manometrische Respirationstest in geschlossenen Testgefäßen durchgeführt. Anders als beim manometrischen Test enthalten die Testgefäße kein Gasvolumen. Die biologische Abbaubarkeit der Prüfsubstanz wird bestimmt, indem in regelmäßigen Intervallen über einen Zeitraum von 28 Tagen die Abnahme von gelöstem Sauerstoff direkt im Testansatz ermittelt wird. Dieser Test kann ebenfalls für flüchtige Chemikalien verwendet werden. Ähnlich wie beim manometrischen Test spielen aufgrund der kleinen Startbiomasse der abbauenden Organismen Adsorptionsprozesse keine Rolle. Der Test ist aufgrund des einfachen Messprinzips ebenfalls sehr kostengünstig.

  • DOC-Abbau

Die Verfahren in denen die Abbaubarkeit über die Elimination des DOC ermittelt wird, werden nach den Normen OECD 301A, OECD 301D oder DIN EN ISO 7827 (L29) durchgeführt. Hier ist der Testverlauf analog zum Zahn-Wellens-Test, nur dass deutlich weniger Inokulum (aktive Biomasse) zugesetzt wird.