Leuchtbakterientest

Bakterien spielen als Destruenten im Ökosystem eine bedeutende Rolle beim Ab- und Umbau von organischen (Abfall-) Stoffen und bei der Remineralisiuerung von in Biomasse gebundenen Nährstoffen. Sie sind als Testorganismen geeignet, da sie wegen ihrer kurzen Generationszeit und hohen Stoffwechselaktivität schnell durchführbare und kostengünstige Tests erlauben. Einer der gebräuchlichsten Toxizitätstests ist der Leuchtbakterientest nach DIN EN ISO 11348-2 L52. Als Testorganismen kommen Leuchtbakterien der Art Vibrio fischeri zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um Meeresbakterien, welche aufgrund ihrer Herkunft halophil (salzliebend) sind. Leuchtbakterien senden als Produkt ihres Stoffwechsels ein kaltes Leuchten (Bioluminiszenz) aus. Eine gleichmäßige Luminiszenz deutet auf einen ungestörten Stoffwechsel hin. Schadstoffe können diese Lichtemission in Abhängigkeit von ihrer Konzentration hemmen, wobei eine Leuchthemmung von > 20% im Vergleich zur Kontrolle als toxischer Effekt angesehen wird. Die untoxische Konzentration des Testgutes wird über Verdünnungsstufen ermittelt und als GL-Wert angegeben. Das Verfahren wird vor allem für die ökotoxikologische Charakterisierung von Abwasser, Sickerwasser, wässrigen Extrakten, salzhaltige Wässern und Porenwasser angewendet.
Der Leuchtbakterientest ist prinzipiell zur ökotoxikologischen Untersuchung wasserlöslicher chemischer Substanzen oder stabiler Suspensionen oder Dispersionen sowie für Abwasser, Oberflächen -oder Grundwasser mit einer vermuteten toxischen Wirkung geeignet.